Dick vermummt saßen die Zuhörer auf der Tribüne in der Reithalle des Saarlouiser Wiesenhofs und hörten dem Vortrag von Stefan Krawczyk, Verden, zum Thema „Die Dressur-Kür“, zu. „Mit der Einführung der Dressur-Kür bei den Olympischen Spielen 1996 haben diese Prüfungen von der Klasse E bis Klasse S sehr stark an Bedeutung zugenommen. Man hat rechtzeitig erkannt, dass diese Sparte der Reiterei interessanter für den Zuschauer gestaltet werden muss, sonst schaut vor lauter Langweile niemand mehr zu“ sagte Deutschlands bekanntester Kür-„Designer“ zu Beginn seines Vortrages. „Kür reiten ist die Interpretation von Musik!“ betonte er weiter.
Er ist als erfolgreicher Ansager und Moderator und seit 25 Jahren auf vielen bedeutenden Turnierplätzen im In- und Ausland bekannt. Seine große Leidenschaft ist es die Musik für Kürprüfungen zusammen zustellen. „Das ist mein Hobby, das macht Spaß“ meinte der Zahnarzt und Reiter.
In einer Demo präsentierte er einen Film mit einer Grand Prix Dressur von Hubertus Schmitt. Zuerst ohne Musik und dann mit musikalischer Untermalung. Den interessierten Reiterinnen und Reiter brachte er die verschiedenen Tempis näher, die musikalisch umgesetzt wurden.
Selbst Laien auf der Tribüne konnten problemlos die einzelnen Elemente nachvollziehen und die Dressurvorführung bewerten. „Für den Betrachter ist eine Beurteilung der Leistung relativ einfach. Der Takt des Pferdes muss mit dem Rhythmus der Musik übereinstimmen, aber der Reiter hat es mit einer wesentlich höheren Belastung zu tun. Er muss alle 10 Meter wissen, wo er innerhalb der Musik ist, er muss das Pferd im Griff haben und darüber hinaus alle Dressurelemente innerhalb von sechs Minuten den Richter sowie Zuschauer präsentieren,“ erklärte Stefan Krawczyk
Anschließend gab es nach einer kurzen Aufwärmpause praktische Demonstrationen unterschiedlicher Küren saarländischer Spitzenreiterinnen. Michèle Diny, Daniela Dittrich und Tina Vollet ritten unter den kritischen Augen des Fachmannes. Zuerst gab es eine Beurteilung des äußeren Erscheinungsbildes von Pferd und Reiterinnen und dann Vorschläge zur Musikwahl. Nach der Vorführungen wurden dann gemeinsam mit den Reiterinnen und den Zuschauern die Dressurvorführung beurteilt.
„Es war eine interessante Lehrstunde. Wir haben gute Tipps für unsere Kür bekommen und in ein paar Wochen werden wir sehen, ob wir es umsetzen konnten“ sagten die drei Reiterinnen übereinstimmend.
„Die Musik gibt es im Internet bei „Amazon.de“, bei „günstig.de“ oder anderen CD Anbietern, sucht euch die Musik selbst aus, stellt die einzelnen Stücke in eigener Regie zusammen, arbeitet mit Trainer und Freunden zusammen und erst wenn ihr ein guter Gefühl habt entscheidet euch“, waren weitere Tipps des Profis für eine gute Dressur Kür.
„Wenn ich den Zuschauern auf der Tribüne und den Akteuren im Dressurviereck Transparenz für das Reiten und Beurteilen von Kürprüfungen im Einklang mit der richtigen Musik nähergebracht habe, ist meine Aufgabe erfüllt“ meinte Stefan Krawczyk bevor er die kalte Halle verließ.
Robert Claus
 
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